G05 Thermosäule
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Prinzip: Temperaturabhängigkeit der Thermospannung
Dabei wird die Temperaturabhängigkeit der Kontaktspannung zwischen zwei verschiedenen Metallen (z.B. Kupfer - Konstantan) genutzt. Bei einem Thermoelement sind die zwei Metalle miteinander verlötet. Eine Lötstelle wird auf einer genau bekannten Temperatur gehalten, die andere Lötstelle wird auf die zu messende Temperatur gebracht. Aus der abgegriffenen Thermospannung kann man auf die Temperaturdifferenz der beiden Lötstellen und damit auf die unbekannte, zu messende Temperatur schließen.
Thermosäule
Bei einer Thermosäule sind einfach mehrere Thermoelemente hintereinander geschaltet.
Physikalischer Hintergrund zur Thermospannung
Um frei bewegliche Elektronen aus einem Metall herauszuschlagen, muss eine Austrittsarbeit WA gegen die Anziehung der Elektronen durch die positiv geladenen Metallionen geleistet werden. Bringt man nun zwei Metalle mit unterschiedlicher Austrittsarbeit WA in Kontakt, so fließen Elektronen vom Metall mit der kleineren Austrittsarbeit WA1 in das Metall mit WA2 > WA1. Durch die so entstehenden Raumladungen verschieben sich die Potentiale F in beiden Metallen. Dadurch entsteht eine Kontaktspannung U = F1 - F2 zwischen beiden Metallen, die von der Temperatur des Kontakts abhängt.
In guter Näherung gilt für Elektronen im Metall die Boltzmann-Verteilung (eigentlich gilt die Fermi-Verteilung):
Dabei bedeuten n1, n2 die Teilchenkonzentrationen bei den Energien E1, E2 mit DE = E1 - E2 .
Durch die Kontaktspannung U ist die Differenz der Elektronen-Austrittsarbeit gegeben:
D
E = - e (F2 - F1) = e UDamit folgt
Dabei ist das Verhältnis n1/n2 im wesentlichen durch die Austrittsarbeit bestimmt und weniger temperaturabhängig. Damit bildet sich zwischen zwei Kontakten, die auf unterschiedlichen Temperaturen gehalten werden, eine Thermospannung aus mit
Diese ist in weiten Temperaturbereichen proportional zur Temperatur-Differenz DT.