Zurück im SkriptÜbersichtVor  im Skript

2.2.4 Boltzmann-Faktor

Aus der barometrischen Höhenformel erhält man

mit der Masse (m: Molekülmasse).

Die Teilchenzahldichte ist abhängig von der Höhe h:

Mit der potenziellen Energie eines Teilchens der Masse m im Gravitationsfeld ergibt sich eine Gleichung, die gleichzeitig die Energieverteilung der Teilchen angibt:

Diese Verteilung lässt sich verallgemeinern:

Dabei geben g1 bzw. g2 das statistische Gewicht des Zustandes 1 bzw. 2 an.

Bezeichnungen: kT ist die thermische Energie und


Boltzmann-Faktor

Anwendung

Zwei Zustände

Angenommen, es gibt zwei Zustände unterschiedlicher Energien für n Teilchen. Die Teilchen können sich nur in diesen beiden Zuständen aufhalten. Dann gilt für das Verhältnis der Teilchenzahlen n1 und n2 in beiden Zuständen im thermodynamischen Gleichgewicht

:
Ist die thermische Energie kT viel größer als die Energiedifferenz der beiden Zustände, dann geht der Boltzmann-Faktor gegen 1 und

:
Ist dagegen die thermische Energie viel kleiner als die Energiedifferenz, so ist der höhere Zustand kaum besetzt und es gilt

Im thermodynamischen Gleichgewicht tritt der Fall nicht auf!

 

Verallgemeinerung10

Angenommen, es gibt verschiedene Zustände mit unterschiedlichen Energien Ei. Für die Wahrscheinlichkeit pi, dass ein Zustand i mit Teilchen besetzt ist, gilt

.

Die Proportionalität gilt nur, wenn alle Energiezustände gleiche Besetzungsmöglichkeiten haben. Andernfalls muss zusätzlich das jeweilige statistische Gewicht gi der Zustände berücksichtigt werden:

10  siehe auch Hering (1992, Kap. 3.2.3, S. 154)