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Durch die Bewegung der Gasmoleküle wird die Wärmeleitung in Gasen hervorgerufen.
Wir betrachten zwei Platten im Abstand d, die auf unterschiedlichen
Temperaturen T1 bzw. T2 gehalten werden.
Der Transport von Wärme ist abhängig von der mittleren freien Weglänge
der Moleküle.
a) Mittlere freie Weglänge
klein gegen den Abstand d der Platten
Die Moleküle stoßen häufig untereinander. Die Wärme wird durch zwischenmolekulare Stöße übertragen und nicht durch den direkten freien Flug der Moleküle von der heißen zur kalten Platte.
Für den Energiefluß pro Zeiteinheit ergibt sich22
Mit erhält
man für die Wärmeleitfähigkeit
.
Wie man sieht, ist die Wärmeleitfähigkeit und damit der Energiefluß
pro Zeiteinheit abhängig von der Zahl der Freiheitsgrade f, der
mittleren Geschwindigkeit ,
der Boltzmann-Konstante k und dem Stoßquerschnitt
.
Sie ist demgegenüber unabhängig von der Teilchendichte n
und dem Druck p!
b) Mittlere freie Weglänge
groß gegen den Abstand d der Platten
In diesem Fall stoßen die Moleküle fast nur mit den Wänden. Der Austausch der Wärmeenergie ist daher abhängig von der Zahl der Stöße.
Auf eine Fläche A1 mit der Temperatur T1<T2 wird die Wärmeleistung
übertragen. Die Konstante
bezeichnet man als Wärmeübergangszahl des Gases. Sie ist abhängig
von der Teilchenzahldichte n. Durch Evakuieren kann in diesem Fall eine
bessere Isolationswirkung erreicht werden, da mit n auch
kleiner wird.
Zur Vertiefung und Herleitung der Formeln sei auf die Darstellung in Demtröder, Kap. 7.5.3 (S. 213 f) verwiesen.
Anwendung
Gute Wärmeisolatoren gewinnt man durch das evakuieren von Gefäßen, z.B. Dewar-Gefäße, Thermoskannen, ... .
Experiment: Druckabhängigkeit der Wärmeleitung
Experiment: Vergleich der Wärmeleitung Helium -
Luft
22 zur Vertiefung und Herleitung siehe Demtröder (1998, Kap. 7.5.3, S. 213 f)
© Universität Würzburg, Tilo Hemmert 2000