Das Gesetz von Kutta-Joukowski
In diesem Abschnitt wird der Zusammenhang zwischen Anfahrwirbel und Zirkulationsströmung
erklärt.
Hierzu betrachten wir die Tragfläche eines Flugzeugs (Abb. 6.4).
Abbildung:
Tragfläche
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Wird sie von Luft umströmt, stellt man an ihrer Hinterkante einen Geschwindigkeitsunterschied zwischen der oberen und der unteren Teilströmung
fest (siehe Abb. 6.5). Da sich das Medium am Staupunkt
S teilt, muss die obere Teilströmung nämlich einen längeren Weg zurücklegen und wird daher aufgrund von Reibung stärker
abgebremst als die untere.
In Abhängigkeit von der Zähigkeit
bildet sich deshalb oberhalb der kritischen Geschwindigkeit am Flügelende ein freier
Wirbel aus, der sogenannte Anfahrwirbel.
Abbildung 6.5:
Parallelströmung (links) und Zirkulationsströmung (mitte)
ergeben überlagert das Strömungsbild (rechts) um die Stromlinienform
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Aufgrund der Drehimpulserhaltung muss noch ein zweiter Wirbel vorhanden sein. Dieser hat
umgekehrten Drehsinn zum Anfahrwirbel und bewegt sich um den Körper. Man
bezeichnet ihn als Zirkulationsströmung.
Wir können uns die Umströmung des Profils als Überlagerung von Parallel- und
Zirkulationsströmung vorstellen (Abb. 6.5).
Als Folge dieser Überlagerung ist die Geschwindigkeit oberhalb des
Körpers größer, unterhalb verringert sie sich.
Abbildung:
Rechts erkennt man den Anfahrwirbel.
Links ist die
Zirkulationsströmung dargestellt. Man beachte den gegenläufigen
Umlaufsinn (Video 1,2 MB)
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Mathematisch berechnet
sich die Auftriebskraft
FA:
Die Geschwindigkeit
v wird im Unendlichen gemessen.
Mit
b ist die Breite der Stromlininenform gemeint. Der Zusammenhang von Zirkulation und
Auftriebskraft
FA wurde von Kutta4.2 und Joukowski4.3erforscht.
Universität Würzburg