Bernoulli-Gleichung (Energiesatz)
Wir beschäftigen uns im folgenden Abschnitt mit idealen Flüssigkeiten, die
stationär (
= 0) und inkompressibel
(
= konstant) sind. Außerdem wirkt die Schwerkraft
auf das Medium.
Abbildung:
Energiebilanz
 |
Die Flüssigkeit soll durch ein Rohr (vgl. Bild 3.5) mit veränderlichem Querschnitt
A und
variierender Höhe
h fließen. Am Ort
s1 wird das Volumenelement
V1 durch den Querschnitt
A1 mit der Geschwindigkeit
bewegt. Da die
Dichte des Fluids als konstant angenommen wird, gilt mit der
Kontinuitätsgleichung
die Massenerhaltung, d. h. dass in der Zeit
t am Ort
s2
genausoviel Masse
m aus dem Querschnitt
A2 herausströmt, wie bei
A1
hineinströmt. Es gilt also:
woraus folgt:
Nun betrachten wir die geleistete Druckarbeit
Wp an den Orten
si näher. Zunächst ist klar, dass eine Druckdifferenz
p1 - p2
0
aufgrund der verschienden Geschwindigkeiten
vorhanden
sein muss. Im engen Teil der Röhre (Ort
s1) leistet die Druckkraft
F1 die Arbeit:
W1 =
F1
l1 =
p1A1
l1 =
p1
V1.
Im breiten Teil der Röhre (Ort
s2) wird die Arbeit
W2 =
F2
l2 =
p2A2
l2 =
p2
V2
gegen die Druckkraft geleistet. Die hieraus resultierende Druckenergieänderung
Ep |
= |
W1 - W2 |
|
|
= |
p1 V1 - p2 V2 |
|
|
= |
(p1 - p2) V |
|
muss identisch
E (Differenz aus
kinetischer Energie
Ekin und potentieller Energie
Epot an den Orten
si)
sein. Am Ort
s1 besitzt die Flüssigkeit mit der Masse
m im Fluidelement
V die Energie
E1 =
Ekin1 +
Epot1 =

mv12 +
mgh1.
Für den Ort
s2 gilt:
E2 =
Ekin2 +
Epot2 =

mv22 +
mgh2.
Wir erhalten für
E:
E |
= |
E2 - E1 |
|
|
= |
(v22 - v12) + mg(h2 - h1). |
|
Wie zuvor erläutert können wir
Ep und
E gleichsetzen:
Ep |
= |
E, |
|
(p1 - p2)  |
= |
(v22 - v12) + g (h2 - h1). |
|
Damit ergibt sich
Diese Gleichung für reibungsfreie, stationäre, inkompressible Flüssigkeiten nennt man
Bernoulli1.2-Gleichung . Sie folgt aus der Energieerhaltung. Die Gesamtenergie als Summe aus Druckenergie,
potentieller Energie und kinetischer Energie bleibt entlang der Röhre
konstant.
Eine besonders eindrucksvolle Anwendung der
Bernoulli-Gleichung
ist das
sogenannte
Hydrodynamische Paradoxon.
Kennen Sie
Lord Rayleigh?
Die Grösse
v2 = pd bezeichnet man als
dynamischen Druck.
Die Differenz aus Gesamtdruck
p und dynamischen Druck
pd nennt man
statischen Druck
ps.
Was passiert bei horizontalen Strömungen?
Universität Würzburg