Einen subjektiven Temperaturvergleich kann jeder Mensch vornehmen. Sensoren in der Haut vermitteln einen Eindruck, ob ein Gegenstand wärmer oder kälter ist als ein anderer. Auch die Geschwindigkeit, mit der Wärme abgeführt wird, ist erfahrbar. Ein Metallstab fühlt sich beispielsweise deutlich kälter an, als ein Holzstab, der die gleiche Temperatur hat. Diese "Messungen" ist allerdings sehr ungenau und von der Vorgeschichte abhängig, was folgendes Experiment verdeutlicht.
Man nehme drei Gefäße und fülle sie mit heißem, lauwarmen und kaltem Wasser. Anschließend taucht man eine Hand in das kalte, die andere in das heiße Wasser. Nach einiger Zeit wechselt man mit beiden Händen in das lauwarme Wasser. Mit der Hand, die zuerst im kalten Wasser war, wird das lauwarme Wasser deutlich wärmer empfunden, als mit der anderen Hand, die zuvor im heißen Wasser war.
Eine quantitative, exakte Temperaturmessung hingegen basiert auf physikalischen Größen, die sich mit der Temperatur ändern, z.B. Volumen, elektrischer Widerstand oder Strahlungsleistung, die ein heißer Körper emittiert. Bevor auf die gebräuchlichsten Thermometer eingegangen wird, ein Wort zu den verwendeten Skalen.
© Universität Würzburg, Tilo Hemmert 2000