Die Unterscheidung zwischen Außenströmung und Strömungsgrenzschicht ist nicht eindeutig. Deshalb ist es leicht vorstellbar, dass diese 'Übergangslinie' kleine Unebenheiten aufweist. Aus diesem Grund kommt es in der verengten Flüssigkeitsschicht zu einem Geschwindigkeitsanstieg, in der vergrößerten zu einem Geschwindigkeitsabfall (vgl. Kontinuitätsgleichung). Dadurch entsteht ein markanter Druckunterschied zwischen beiden Schichten. Er bewirkt, dass sich die vorhandenen Ausbuchtungen verstärken (Abb. ). Aufgrund dieses kontinuierlichen Aufschaukelns kann es zur Wirbelbildung kommen.
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Am Erreichen des Zylinderkopfs K ist der statische Druck minimal und die Geschwindigkeit v maximal, aufgrund der Reibung allerdings mit kleinerem Betrag ( v < vmax). Nun muss das Fluid den vorhandenen Druckanstieg auf der Rückseite, also zwischen K und dem hinteren Staupunkt S2 überwinden. Da v < vmax gilt, reicht die Bewegungsenergie nicht aus, um S2 zu erreichen. Die Strömung wird im Wendepunkt W die Geschwindigkeit Null annehmen. Da aber eine Druckkraft von S2 nach K wirkt, werden die abgebremsten Fluidteilchen entgegen der Strömungsrichtung der Außenschicht angetrieben. Die Flüssigkeit bewegt sich in der Grenzschicht in umgekehrter Richtung. Die anliegenden, von links nach rechts strömenden Flüssigkeitsschichten bewirken eine erneute Änderung der Fließrichtung. Es kommt zum Einrollen eines Fluidelements in der Umgebung des Punktes W, wodurch ein Wirbel entsteht. Auch auf der Zylinderunterseite entwickelt sich ein Wirbel, allerdings mit entgegengesetzem Drehsinn. Beide lösen sich alternierend vom Zylinder ab und werden zeitgleich durch neue Wirbel ersetzt, es entsteht die sogenannte Kármánsche2.5Wirbelstraße.
(Ein Beispiel für
Wirbelentstehung finden Sie hier.)
Wie bereits zuvor erwähnt, kann man Druck- und Geschwindigkeitsänderungen vor und hinter
dem umströmten Körper mit Hilfe der Bernoulli-Gleichung abschätzen. Im Bereich der
ungestörten Strömung herrscht der Gesamtdruck
p1 + v2. Bei Erreichen des
Staupunkts vermindert sich die Geschwindigkeit und der Druck nimmt den Wert
p1 +
Abb. ).
p
=
v2.
Anhand dieser Überlegungen können wir leicht die Druckwiderstandskraft
, die auf einen umströmtem
Körper wirkt, berechnen . Sie ist (offensichtlich) abhängig von der angeströmten Fläche
A
und dem auf sie wirkenden Druck
p.
FWD
A
v2.
Damit folgt:
FWD
=
cD A
.
Den Proportionalitätsfaktor
cD nennt man Druckwiderstandsbeiwert.
Die Gesamtwiderstandskraft
eines umströmten Körpers setzt sich aus der
Summe von Normalkomponente (Druckwiderstand)
und Tangentialkomponente
(Reibungswiderstand )
zusammen,
Universität Würzburg