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Strategie ist ein kluger Weg zum Erreichen eines  Ziels

Wer wollte da nicht strategisch vorgehen?

Ursprünglich stammt der Begriff Strategie aus der Kriegstechnik. Hier galt es für den Strategen - den Führer in einer kriegerischen Auseinandersetzung - zunächst ein wohldefiniertes, kurzfristiges Ziel zu erreichen:  die nächste Schlacht zu gewinnen. Darüber hinaus gab es die Vorstellung einer langfristigen Strategie, mit dem Ziel den Krieg zu gewinnen. Beides kann sich sehr wohl widersprechen, wie die Beispiele des kurzfristigen Pyrrhus- Siegs über die Römer, oder des langfristigen Siegs der Römer über die Karthager - nach vielen Niederlagen - exemplarisch zeigen.

Heute wird langfristiges, strategisches Denken und Handeln in Unternehmen, Politik und Gesellschaft allgemein zumindest rhetorisch eingefordert. Dabei geht man von der Vorstellung aus, daß die jeweiligen Entscheider (Unternehmer, Politiker, Berater) eine hinreichend zutreffende Vorstellung davon haben, wie die Dinge sich zukünftig entwickeln werden, so daß sie durch heutige, strategische  Entscheidungen für die von ihnen repräsentierte Gruppe eine optimale Entwicklung einleiten können.

So richtig es ist, bei Entscheidungen mit Zukunftswirkung möglichst gut alle Entscheidungsfaktoren zu analysieren und zu berücksichtigen, verfällt man dabei doch oft zwei grundlegenden Mißverständnissen:

·         Man glaubt, daß die Zukunft sich zur Gegenwart spiegelbildlich wie die Vergangenheit verhält (wie es die klassischen physikalischen Gesetze tun), und projiziert daher aus der eigenen Erfahrung eine wohldefinierte, zukünftige Entwicklung. Tatsächlich ist die erfahrene Vergangenheit die aus unendlich vielen Möglichkeiten der Evolution resultierende eine Realität, während die Zukunft alle Optionen der Evolution offen hält (analog zur Wahrscheinlichkeitsfunktion der Quantenmechanik). Die Zukunft ist nur diffus vorhersehbar, und dies umso weniger, je weiter sie entfernt ist. Jede andere Annahme ist Glaube an Hellseherei.

·         Große Systeme, wie Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Gewerkschaften, Parteien und Gesellschaften können sich nur langsam ändern, wenn ihre Identität bewahrt bleiben soll. Die Zeitkonstanten, mit denen sie auf Veränderungen reagieren (ihre Relaxationszeit) liegt in der Größenordnung von Dekaden. Es ist sinnlos, von der Spitze solcher Systeme aus grundlegende, schnellere Veränderungen einleiten zu wollen, wenn man sie nicht zerstören will (was ja gelegentlich eine richtige Strategie ist!). Evoluierende Systeme geraten in Chaos, wenn sie schnelleren Veränderungen ausgesetzt werden, als sie ihrer Natur nach folgen können. Es werden Ihnen wohl sofort aktuelle Beispiele hierzu aus Großunternehmen und Politik einfallen!

Wirksames, langfristiges, strategisches Denken erfordert also über das Wollen und die Fähigkeit zur Analyse hinaus Einsicht in Systemzusammenhänge.

Forschung ist ein Gebiet mit langfristigen Aspekten, und mit einer Zeitkonstante, die sich in Dekaden bemißt. In ihrem Beispiel ist es unmittelbar einleuchtend, daß die zukünftige Entwicklung unsicher ist, beruht der erwünschte Effekt ja zu einem guten Teil auf Entdeckung, Erfindung und unerwarteter Erkenntnis. Am Beispiel der Forschungsstrategie wird exemplarisch vorgeführt, in welchen Grenzen langfristige Strategie möglich ist, und wie man dabei praktisch einem Optimum des Handelns nahe kommen kann.

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